Anarchistischer CSD Berlin 2021 // Anarchist CSD Berlin 2021

Solidarity with the struggle in Israel/Palestine is all about power

engl. below

EINLEITUNG

Der untenstehende Beitrag wurde von ABC-Dresden veröffentlicht.
Wir finden ihn gut und stellen ihn zur Diskussion. Bekanntlich versuchten in der Vergangenheit immer wieder Gruppen, die diversen CSD poltisch für eine Proisrael- oder Propalästinaposition zu dominieren und gegen die jeweils andere Position zu polariseren und zu eskalieren.

Wir lehnen solche Angriffe auf den Anarchistischen CSD als antiemanzipativ ab und geben darum u.a. Nationalfahnen auf unseren Demos keinen Raum.

Und über die Lüge: Von Gruppen (u.a. Quarc) wird behauptet, wir hätten die Polizei bei einem Konflikt auf einer unserer Demos gerufen. Dies ist eine billige Lüge! Es handelte sich um den „Radical-Queer-March“, mit dem wir organisatorisch überhaupt nichts zu tun hatten. Dieser war von dem aggresiven BDS-Block überfordert und hat die Polizei nicht an der Intervention in die Demo hinein gehindert. Das Vorgehen der Radical-Queer-March halten wir für falsch. Bullen haben auf unseren Demos nichts zu suchen, schon gar nicht, um unsere Konflikte zu „lösen“. Wir haben in der Vergangenheit unsere Konflikte als Anarchist:innen ohne Bullen gelöst. Und werden das auch in Zukunft tun! Alles andere ist Lüge und Hetze gegen ein anarchistisches Projekt.

Wir sehen uns auf der Straße.
Liebe & Wut

 

INTRODUCTION

The article below was published by ABC-Dresden.

We find it good and put it up for discussion. As is well known, in the past again and again groups tried to dominate the various CSD poltically for a pro-Israel or pro-Palestine position and to polarize and escalate against the respective other position.

We reject such attacks on the Anarchist CSD as anti-emancipative and therefore do not give any space to national flags on our demos.
And about the lie: It is claimed by groups (among others Quarc) that we called the police during a conflict on one of our demos. This is a cheap lie! It was about the „Radical-Queer-March“, with which we had nothing at all to do organizationally. This was overwhelmed by the aggresive BDS block and did not prevent the police from intervening in the demo. We consider the actions of the Radical-Queer-March to be wrong. Cops have no business at our demos, certainly not to „solve“ our conflicts. In the past we have solved our conflicts as anarchists without cops. And we will do that also in the future! Everything else is lies and agitation against an anarchist project.

See you on the streets.
Love & Rage

ABC-Dresden:

Bei der Solidarität mit dem Kampf in Israel/Palästina geht es nur um Macht (ENGL. BELOW)

Nachdem der Waffenstillstand in Kraft getreten ist, die Palästinenser:innen in ihre zerstörten Häuser zurückkehren und die Israelis die Bunker verlassen, glauben wir, dass es notwendig ist, weiter über den Konflikt zu sprechen. Und obwohl für viele unter den Anarchist:innen und Linken in Deutschland die Situation klar ist und die Meinung feststeht, denken wir, dass es noch viel zu sagen gibt.

Es ist kompliziert, darüber zu sprechen, wer zuerst angefangen hat. Und obwohl die Geschichte des Konflikts wichtig ist, liegt sie außerhalb des Rahmens dieses Textes. Hier möchten wir über Macht heutzutage und die Beziehung zwischen dem Staat und den Menschen auf dem Territorium von Israel und Palästina sprechen.

Die aktuelle Eskalation hat viele Ebenen. Zum Beispiel werden die Proteste um die Räumungen in Ost-Jerusalem durch die lange Geschichte der Siedlungsprojekte im Westjordanland angeheizt. Die Rechten behaupten, dass sie schon in der Stadt lebten, bevor die Araber kamen, die Araber behaupten, dass sie seit Jahrzehnten in ihren Häusern leben und es ihr Zuhause ist.

Wir denken, dass kein Mensch aus seinem Zuhause geräumt werden sollte, egal, was der Staat entscheidet. Als Anarchist:innen wehren wir uns gegen Versuche des Staates, den Lebensraum der Menschen zu beanspruchen.
Und für uns spielt es keine Rolle, ob die Person, die vertrieben wird, ein:e Jude:Jüdin oder ein:e Araber:in ist. Wir verurteilen alle Versuche der Staatsmacht, in lokale Gemeinschaften einzugreifen, sei es, um sie zu „entkriminalisieren“ oder um ihre soziale Zusammensetzung aufgrund von ethnischer Herkunft, Religion oder Klasse völlig neu zu gestalten.

Deshalb glauben wir, dass der Widerstand gegen die Zwangsräumungen in Ost-Jerusalem und anderen Regionen des Westjordanlandes legitim ist und unterstützen die Menschen, welche Widerstand dagegen leisten.

Die andere Seite der Eskalation waren die ethnischen Unruhen zwischen Jüd:innen und Araber:innen in verschiedenen Teilen des Landes. Für einige stellen diese sogar eine größere Gefahr für die Stabilität der Region dar als Raketen aus Gaza. Wir verurteilen jegliche Ausschreitungen, die auf nationaler oder ethnischer Unterteilung basieren. In der freien Welt kann es keinen Platz für Rassismus geben, auch wenn er von den Unterdrückten kommt.

Und der letzte Tropfen war der Angriff auf die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem – einer der heiligsten Orte für die Muslime. Wir glauben nicht an Gott und denken, dass die institutionelle Religion ein Feind der freien Menschen ist. Dennoch ist der Angriff auf ein so wichtiges Symbol des Islam ein großes Problem. Es war von Anfang an klar, dass solche Aktionen einen Gegenschlag provozieren würden. Die Demonstration der Gewalt goss genug Benzin ins Feuer, um tagelange Unruhen zu verursachen.
Das Feiern der Rechtsextremen neben der Moschee, die den Tod der Araber besangen, war eine weitere Botschaft, die von fortschrittlichen und anarchistischen Kräften nicht toleriert werden kann.

Für die Hamas und andere rechtsgerichtete palästinensische Gruppen war die neue Welle der Eskalation ein Geschenk. Die Organisation kam sehr schnell zu ihrem mehr oder weniger symbolischen Raketenbeschuss auf Israel zurück. Und obwohl dabei mehrere Dutzend Menschen getötet wurden, wurde das Image des
Kämpfers gegen die Besatzung wieder gestärkt. Die Antwort von Netanjahus Regime war jedoch völlig unverhältnismäßig. Die Sicherheit des israelischen Staates war in keiner Weise bedroht, auch wenn die Absicht der Hamas, Menschen in Israel durch den Abschuss von Raketen zu schädigen und zu töten, nicht übersehen werden kann. Ein fortschrittliches Raketenabwehrsystemm konnte jedoch die Mehrheit der Tausenden von Raketen, die aus dem Gazastreifen abgefeuert wurden, zerstören.

Die Bombardierung der stark besiedelten Gebiete des Gazastreifens ist ein Mittel der kollektiven Bestrafung und kein Versuch, die Bedrohung zu stoppen. Die rechte israelische Regierung sagte, dass diese Häuser von der Hamas für ihre Operationen genutzt wurden, aber selbst inKriegszeiten hat man nicht das moralische Recht, alle Menschen um den Terroristen herum zu töten.

Wir konnten das in den letzten 20 Jahren des Krieges gegen den Terror, bei dem Tausende von Zivilisten getötet wurden, während westliche Staaten auf der ganzen Welt Jagd auf Top-Ziele machten, mehrfach sehen. Und obwohl diese Art von „Kollateralschaden“ bei Operationen außerhalb der EU und der USA akzeptabel scheinen, ist es schwer vorstellbar, dass Polizei oder Militär bei Operationen zur Ergreifung von Terroristen in Paris oder Berlin kollektive Bestrafung betreiben.

Es würde zu weit gehen zu sagen, dass die Situation von Anfang an von irgendeiner schlechten oder guten Seite geplant war. Aber der Konflikt wurde von verschiedenen reaktionären Gruppen genutzt, um an Macht zu gewinnen. Auf der einen Seite wird die Hamas eine weitere Welle der Mobilisierung innerhalb und außerhalb des Gazastreifen erleben. Das Machtwachstum islamistischer Gruppen in der Region ist nichts Gutes für alle progressiven Kräfte.

Auf der anderen Seite war Netanjahu, der erst nach internationalem Druck einen Waffenstillstand von der Hamas akzeptierte, für kurze Zeit wieder zurück auf dem Pferd. Der Konflikt ermöglichte es, die Verhandlungen zwischen Liberalen und Konservativen, um ihn loszuwerden, vorübergehend zu unterbrechen. Doch auf lange Sicht scheiterte die Strategie und der berüchtigte Herrscher des israelischen Staates ist nun aus dem Amt.

Im Moment sehen wir, dass Israel in zwei Teile gespalten ist. Und obwohl die israelische Regierung die Westbank und den Gazastreifen kontrolliert, wird die Bevölkerung dieser Regionen nicht als gleichberechtigt mit den israelischen Bürger:innen angesehen. Die Zweistaatenlösung ist tot und kommt von Zeit zu Zeit zum Leben, wenn liberale Politiker:innen aus dem Westen gefragt werden, was zu tun sei. Der Vorstoß zur Akzeptanz der Palästinenser:innen als Gleichberechtigte innerhalb des Staates Israel findet statt, hat aber ohne Unterstützung innerhalb Israels sowie der internationalen Gemeinschaft wenig Aussicht auf Erfolg. Ob man es mag oder nicht, die größte Menschenrechtsorganisation in Israel, B’Tselem, nennt die Situation mit Palästina eine Apartheid[1].

Die Palästinenser:innen, die in den letzten Wochen von den israelischen Sicherheitskräften gefangen genommen wurden, werden einen Militärprozess bekommen, im Gegensatz zu den extrem rechten jüdischen Randalierer:innen, deren Prozess vor einem Zivilengericht stattfinden wird [2], Was im Grunde günstige Bedingungen für die Proteste der einen Gruppe schafft und es für die andere extrem gefährlich macht.

Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA), die nach den Osloer Verträgen gegründet wurde, wird von einigen Anarchist:innen aus Palästina als ein Werkzeug zur weiteren Unterdrückung der palästinensischen Bevölkerung angesehen [3]. Die PA kooperiert in Sicherheitsfragen mit den israelischen Streitkräften. Viele der Palästinenser:innen sehen die Fatah als eine Marionetten-Autonomieregierung, die dazu da ist, die lokale Bevölkerung zu befrieden.

All dies macht es der palästinensischen Bevölerung eindeutig schwer, irgendeine Art von Kampf zu führen. Und Reaktionen auf Proteste oder Versuche, den Kampf für gleiche Rechte weiter voranzutreiben, werden immer durch unverhältnismäßige Angriffe der israelischen Sicherheitskräfte behindert. Bei den Protesten an der Grenze zu Gaza in den Jahren 2018 und 2019 gab es 183 Tote und 9.200 Verletzte, darunter mehr als 6.000 durch Scharfschützen Verletzte [4].

In Anbetracht all dessen möchten wir unsere Solidarität mit der Zivilbevölkerung im Gazastreifen und im Westjordanland zum Ausdruck
bringen, die tagtäglich um ihr Überleben kämpft, während ihr Kampf durch eine der härtesten Sicherheitsoperationen auf dem Planeten unterdrückt wird. Diese Solidarität erstreckt sich nicht auf die islamistischen Gruppen, die versuchen, den Kampf zu nutzen, um politischen Einfluss in der Region zu erlangen.

Wir möchten auch unsere Solidarität mit unseren anarchistischen und antiautoritären linken Gefährt:innen in Israel zum Ausdruck bringen, die unter den harten Bedingungen des militarisierten Staates gegen die Segregation und die rechte Regierung kämpfen.

Unsere Solidarität gilt auch den palästinensischen und israelischen Gemeinschaften auf der ganzen Welt, die für Gerechtigkeit und Gleichheit gegen staatliche Unterdrückung eintreten!“

[1] – https://www.theguardian.com/commentisfree/2021/jan/12/israel-largest-human-rights-group-apartheid
[2] – https://www.btselem.org/topic/military_courts
[3] – https://anarchiststudies.org/palestinian-anarchists/
[4] – https://www.nytimes.com/2019/03/18/world/middleeast/israeli-shootings-gaza-border.html

 

Solidarity with the struggle in Israel/Palestine is all about power

Solidarity with the struggle in Israel/Palestine is all about power

With the ceasefire in place, Palestinians returning to their destroyed homes and Israelis leaving the bunkers, we believe there is a need to keep on talking about the conflict. And although for many among the anarchists and left in Germany the situation is clear, and the mind is set, we still think that there is a lot to say.

It is hard to talk about who started first. And although the history of conflict is important, it is out of the scope of this text. Here we would like to talk about power today and the relationship between the state and the people on the territory of Israel and Palestine.

 

The current escalation has a lot of layers. For example, the protests around evictions in East Jerusalem are fueled by the long history of settlement projects in West Bank. The right-wing claim that they were living in the city before the Arabs came, the Arabs claim that they are living in their houses for decades, and it is their home.

We do believe that no human being should be evicted from their home no matter what the state decides. As anarchists, we oppose attempts of the state to claim the living space of the human beings. And for us, it doesn’t matter if the person evicted is a Jew or an Arab. We also condemn any attempts of the state power to intervene in local communities whether to “decriminalize” them, or completely reshape the social composition of it based on race, religion or class.

That is why we believe that the resistance against evictions in East Jerusalem and other regions of West Bank is legit and support those resisting it.

The other side of escalation was about ethical riots between Jews and Arabs in different parts of the country. For some those posed even bigger danger for stability of the region than rockets from Gaza. We condemn any riots based on the national or ethnic division. In the free world there can be no space for racism, even when it comes from the oppressed.

And the last drop was the attack on Al Aqsa mosque in Jerusalem – one of the most sacred places for the Muslims. We do not believe in God and do think that institutional religion is an enemy of free people. However, attack on such an important symbol of Islam is a huge issue. It was clear from the very beginning that such actions would provoke a push back. The demonstration of force poured enough gasoline into fire to have riots for several days. Celebration of extreme-right next to the Mosque singing about the death to Arabs was another message, that can not be tolerated by any progressive and anarchist forces.

For Hamas and other right-wing Palestinian groups, the new wave of escalation was a gift. The organization got really fast back to its more or less symbolic rocket bombing of Israel. And although several dozen people were killed, the image of the fighter against occupation was once again reinforced. However, the reply of Netanyahu’s regime was completely disproportionate. Security of the Israeli state was in no way under threat, even though the intention of Hamas to harm and kill people in Israel by launching rockets is not possible to ignore. But advanced missile protection could destroy the majority of the thousands of rockets send from Gaza Strip.

Bombing of the highly populated areas of Gaza is a way of collective punishment and not an attempt to stop the threat. Right-wing Israeli government was saying that those houses were used by Hamas for their operations, however even in the wartime you do not have a moral right to kill all the people around the terrorist.

We’ve seen this happening on multiple occasions in the last 20 years of war on terror that killed thousands of civilians while western states were hunting top targets all around the world. And although this kind of “collateral damage” is acceptable in operation outside of EU and US, it is hard to imagine police or military doing collective punishment in operations to capture terrorist in Paris or Berlin.

It would be too far to go saying that the situation was planned from the very beginning by some bad or good side. But the conflict was used by different reactionary groups to grow power. From one side Hamas will have another wave of mobilization in Gaza Strip and outside of it. The growth of power of Islamist groups in the region is nothing good for any progressive forces.

From the other side Netanyahu, who accepted ceasefire from Hamas only after international pressure was back on the horse for short time. The conflict managed to temporarily stop negotiations between liberals and conservatives to get rid of him. However in the long the stategy failed and the infamous ruler of israilian state is now out of office.

Right now we see that Israel is split into two pieces. And although Israeli government is controlling West Bank and Gaza population of those regions are not considered equal to the Israeli citizens. The two state solution is dead and comes from time to time to live when the liberal politicians from the West are asked what should be done. The push towards acceptance of Palestinians as equals within the state of Israel is happening but has little chance of success without support from within Israel as well as from the international community. Whether you like it or not the biggest human rights organization in Israel B’Tselem does call the situation with Palestine an apartheid.[1]

The Palestinians captured by the Israelian security forces in recent weeks will have a military trial in contrast to civil court for the extreme right jewish rioters.[2] Which basically creates favorable conditions for the protests of one group and makes it extremely dangerous for the other.

Palestinian Authority (PA) established after Oslo Accords are seen by some anarchists from Palestine as a tool to further oppress Palestinian people[3]. PA does cooperate on security issues with Israeli forces. Many of the Palestinians see Fatah as a puppet autonomy government there to pacify the local population.

All of this is clearly putting the people of Palestine in hard conditions for any type of struggle. And response to protests or attempts to move further with the struggle for equal rights is always hindered with disproportional attacks from the Israeli security forces. The Gaza border protest in 2018-2019 left 183 dead and 9200 wounded including over 6000 wounded by snipers.[4]

Taking all that in account we would like to express our solidarity with the civil population of Gaza and West Bank who are fighting on the daily basis for survival as their struggle is repressed by one of the hardest security operations on the planet. This solidarity does not extend to the islamist groups that are trying to use the struggle in favor of gaining political influence in the region.

We also would like to voice our solidarity with our anarchist and anti-authoritarian left comrades in Israel who are fighting against segregation and the right-wing government under hard conditions of the militarized state.

Our solidarity goes as well to Palestinian and Israeli communities around the globe standing for justice and equality against state oppression!

[1] – https://www.theguardian.com/commentisfree/2021/jan/12/israel-largest-human-rights-group-apartheid
[2] – https://www.btselem.org/topic/military_courts
[3] – https://anarchiststudies.org/palestinian-anarchists/
[4] – https://www.nytimes.com/2019/03/18/world/middleeast/israeli-shootings-gaza-border.html

 

 

 

 

————————————————-DEMO 2021———————————————–

It’s the 26th of June 2021, but please read more below…

Poster

Poster

ENGLISH // FRANCAISE // ARABIC // GREEK // TURKISH VERSIONS BELOW

Anarchistischer CSD Berlin 2021: Aus Wut zerstören, aus Liebe aufbauen

Wir laden Dich am Sonnabend, 26.6., um 14 Uhr zu einer unangepassten, antikommerziellen Demonstration ein, die uns Kraft gibt für zukünftige Kämpfe!

Das erfolgreiche Erkämpfen von Würde und Gerechtigkeit ist das Ergebnis von Revolten und Aufständen gegen Dominanz und Herrschaft. Der Christopher Street Day geht zurück auf einen spontanen Aufstand einer Gruppe queerer schwarzer Menschen und People of Colour, Sexarbeiter*innen und trans Personen mit ihren Freund*innen, mit dem sie sich am 28. Juni 1969 gegen die rassistischen und homo-/transfeindlichen Übergriffe der Polizei wehrten. Es folgte ein dreitägiger Aufstand in der Christopher Street in New York, in deren Folge sich vielerorts Menschen zusammenschlossen und auf die Straße gingen.

Widerstand ist weiterhin relevant in der Covid-19-Pandemie! Er darf nicht von Rechten und Coronaleugner*innen besetzt werden. Corona wirkt wie ein Brennglas für die sozialen Widersprüche: immer mehr Menschen werden in die Armut und ins Abseits gedrängt, während die Kassen der Großkonzerne klingeln. Die soziale Kontrolle und Überwachung nimmt zu und neue Ausbeutungsformen werden etabliert. Dem Protest dagegen wird unter dem Vorwand von Coronamaßnahmen die Luft abgeschnitten. Die Privilegierten gewinnen und die sowieso schon Marginalisierten verlieren weiter an sozialem Halt. Die Isolationsmaßnahmen und die Ausbeutung der Pflege- und Arbeitskraft gehen an die Substanz für alle. Wir sollen uns alle persönlich einschränken, aber unsere Arbeitskraft wird gerne voll und ganz in Anspruch genommen. Jeder Mensch kann deutlich sehen: Die Maxime ist nicht das Wohlergehen der Menschen, sondern das ungestörte Weiterfunktionieren der kapitalistischen Strukturen.

Wenn auch nur ein Mensch auf der Welt unterdrückt bleibt, so bist auch Du nicht frei!

Die Unterdrückung von queeren Menschen zeigt sich nicht nur auf den Straßen der Stadt! Schon vor der Pandemie kam es zu queerfeindlichen Angriffen. Diese Situation hat sich durch die staatlich auferlegten sozialen Pandemieeinschränkungen verstärkt! Je nach sozialer Position haben Gewalt und Diskriminierung aufgrund des Genders und/oder der Begehrensweise sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich zugenommen. Zugleich werden Rückzugsräume durch eine aggressive Wohnungspolitik zugunsten der Besitzenden immer knapper. Auf der Arbeit geraten viele unter Druck, sich anzupassen.

Seid dabei, wenn wir unsere Solidarität mit den Angegriffenen, Unterdrückten und Ausgebeuteten demonstrieren! Wir beginnen den ACSD 2021 am Volkspark Friedrichshain, weil es hier in der Vergangenheit zu Übergriffen gegen queere Menschen kam. Zu den gewalttätigen Übergriffen kommt hinzu, dass das Kapital mit Hilfe des Staates die Ausgrenzung weiter vorantreibt und einen Krieg gegen die Menschen führt zugunsten einer Politik der Gentrifizierung, sprich der Bildung von Wohneigentum und Immobilienspekulation. Er richtet sich gegen ökonomisch marginalisierte Menschen, die sich Wohnen nicht mehr leisten können. Dieser Krieg richtet sich auch systematisch gegen selbstverwaltete Räume und Strukturen, wie das Jugendzentrum Potse oder Widerstandsnester wie das queerfeministische Hausprojekt L34. Wir erleben den Umbau und die Modernisierung der neoliberalen Demokratie, in der uns Grundrechte als Privilegien verkauft werden. Wir erklären uns solidarisch mit allen Menschen, die von Zwangsräumung bedroht sind und sich keine Wohnung mehr leisten können sowie mit bedrohten und geräumten autonomen und linksradikalen Projekten. Die Demoroute führt deshalb von Friedrichshain nach Kreuzberg und passiert einige dieser Orte – manche nur noch eine Erinnerung, andere scheiße lebendig.

Wir wollen, dass der Anarchistische CSD ein Raum ist, in dem die unterschiedlichen Stimmen derjenigen hörbar werden, die einen antiautoritären Kampf für Selbstbestimmung führen wollen. Es geht um Unterstützung und gelebte Solidarität, frei von Überlegenheitsdenken, kolonialistischen, patriarchalen und nationalistischen Ideologien.

Egal von welchen Zuschreibungen Du betroffen bist, gegen welche Macht und Herrschaftsverhältnisse Du Dich täglich behaupten musst, egal ob Du einen deutschen Pass hast, einen anderen oder keinen! Egal welches Gender, welche Hautfarbe, welches Aussehen! Ob Du behindert wirst, migrantisiert bist, ob Du jüdisch oder muslimisch bist oder so wahrgenommen wirst, ob Du arabisch sprichst oder hebräisch oder beides – Lass uns zusammenkommen für einen gemeinsamen, intersektionalen und grenzenlosen Kampf gegen Staat(en), Eliten und Regierungen!

Wir laden alle Queers ein, die sich mit diesen Zielen und Werten identifizieren, mit uns zu demonstrieren und sich dem Kampf gegen die Unterdrückung durch dieses kapitalistische, rassistische, koloniale und patriarchale Cistem anzuschließen.

Geh’ mit uns auf die Straße!

Aus Wut zerstören, aus Liebe aufbauen

26.6.2021, 14 Uhr: Startpunkt: Friedensstraße/Märchenbrunnen

Wie immer keine National- und Parteiflaggen. Kein Krieg. Keine autoritären Gruppen. Gerne starke Transparente und Schilder, laute Parolen, Glitter und Gedöns.

 

// ENGLISH VERSION //

Anarchist CSD Berlin 2021: Destroy from rage, build from love

We invite you to a non-conformist­, non-commercial demonstration on Saturday, 26 June at 2 pm, which will give us strength for future struggles!

The successful struggle for dignity and justice is the result of revolts and uprisings against power and domination. Christopher Street Day dates back to a spontaneous uprising by a group of queer black people and people of colour, sex workers and trans people with their friends on 28 June 1969 to resist racist and homophobic/trans attacks by the police. This was followed by a three-day riot on Christopher Street in New York, with people uniting and taking to the streets in many places.

Resistance is still relevant during the Covid 19 pandemic! It must not be occupied by right-wingers and Corona deniers. Corona acts as a magnifying glass for social contradictions: more and more people are pushed into poverty and precarity, while the coffers of the big corporations fill. Social control and surveillance are increasing and new forms of exploitation are being established. Protest against this is cut off under the pretext of corona measures. The privileged are winning and the already marginalised are losing their social foothold. The isolation measures and the exploitation of care and labour are taking their toll on everyone. We are all supposed to limit ourselves personally, but our labour power is gladly taken full advantage of. Every person can see clearly: The maxim is not the welfare of the people, but the undisturbed continued functioning of the capitalist structures. Please be aware of this:

If even one person in the world remains oppressed, you are not free either!

The oppression of queer people is not only evident on the city streets! Even before the pandemic there were queer-hostile attacks. This situation has been exacerbated by the social pandemic restrictions imposed by the state! Depending on social position, violence and discrimination based on gender and/or orientation have increased in both private and public spheres. At the same time, spaces of retreat are becoming increasingly scarce due to aggressive housing policies in favour of the landlords and property owners. At work, many are under pressure to conform.

Be there when we demonstrate our solidarity with the attacked, oppressed and exploited! We are starting ACSD 2021 at Volkspark Friedrichshain because there have been attacks against queer people here in the recent past. In addition to the violent attacks, capital, with the help of the state, continues to push exclusion and atomization and is waging a war against people in favour of a policy of gentrification, i.e. the formation of residential property and real estate speculation. It is also directed against economically marginalised people who can no longer afford housing. This war is also systematically directed against self-managed spaces and structures, such as the youth centre Potse or pockets of resistance like the queerfeminist house project L34. We are experiencing the reconstruction and modernisation of neoliberal democracy, in which basic rights are sold to us as privileges. We declare our solidarity with everyone who is threatened with eviction and can no longer afford a flat, as well as with threatened and evicted autonomous and radical left projects. The demo route therefore leads from Friedrichshain to Kreuzberg and passes some of these places – some just a memory, others still alive and kicking.

We want the Anarchist CSD to be a space where the different voices of those who want to lead an anti-authoritarian struggle for self-determination can be heard. It is about support and lived solidarity, free from supremacist thinking, colonialist, patriarchal and nationalist ideologies.

No matter what how you are labled, how you identify, what power and domination relations you have to assert yourself against every day, no matter whether you have a German passport, another passport or none at all! No matter what gender, what skin colour, what appearance! Whether you are disabled, migrantised, Jewish or Muslim or perceived as such, whether you speak Arabic or Hebrew or both – let’s come together for a common, intersectional and borderless struggle against state(s), elites and governments!

We invite all queers who identify with these goals and values to demonstrate with us and join the struggle against the oppression by this capitalist, racist, colonialist and patriarchal cistem.

Take to the streets with us!

Destroy out of anger, build out of love.

26.6.2021, 2 pm: Starting point: Friedenstraße/Märchenbrunnen

As always no national or party flags. No war. No authoritarian groups. Powerful banners and signs, loud slogans, glitter and furor are welcome.

 

// VERSION FRANCAISE //

CSD anarchiste Berlin 2021 : Détruire par colère, construire par amour.

Nous vous invitons à une manifestation non-conformiste et non-commerciale le samedi 26 juin à 14h, qui nous donnera de la force pour les luttes futures!

Le succès de la lutte pour la dignité et la justice est le résultat des révoltes et des soulèvements contre le pouvoir et la domination.

Le Christopher Street Day remonte à un soulèvement spontané d’un groupe des personnes noires et de couleur, des travailleurs du sexe et des personnes trans avec leurs ami.es, qui s’est passé le 28 juin 1969 pour résister aux attaques racistes et anti-queer de la police.

Cette révolte a été suivie d’une émeute de trois jours sur Christopher Street à New York, les gens s’unissant et descendant dans la rue dans de nombreux endroits.

La résistance est toujours actuelle pendant la pandémie de Covid 19! Elle ne doit pas être occupée par les gens de la droite et les négateurs de Corona. Corona agit comme une loupe sur les contradictions sociales: de plus en plus des personnes sont poussées dans la pauvreté et la précarité, tandis que les porte-monnaies des grandes entreprises se remplissent. Le contrôle social et la surveillance augmentent et des nouvelles formes d’exploitation sont mises en place. Les protestations contre cela sont coupées sous le prétexte des mesures de corona.

Les privilégiés gagnent et les personnes déjà marginalisées perdent leur ancrage social. Les mesures d’isolement et l’exploitation des soins et du travail font des ravages sur tout le monde. Nous sommes tous censés nous limiter personnellement, mais notre force de travail est exploitée. Tout le monde peut voir clair: La maxime n’est pas le bien-être des gens, mais le fonctionnement continu et sans perturbation des structures capitalistes. S’il vous plaît, soyez conscient de ceci: si une seule personne dans le monde reste opprimée, vous n’êtes pas libre non plus!

L’oppression des personnes queers ne se manifeste pas seulement dans les rues des villes! Même avant la pandémie, il y avait des attaques anti-queers. Cette situation a été amplifiée par les restrictions sociales de la pandémie imposées par l’État! Selon la position sociale, la violence et la discrimination fondées sur le genre et/ou l’orientation sexuelles ont augmenté dans les sphères privées et publiques. En même temps, les espaces de retraite se font de plus en plus rares en raison des politiques de logement agressives en faveur des propriétaires et des exploitants immobiliers. Au travail, beaucoup subissent des pressions pour se conformer.

Soyez là lorsque nous manifesterons notre solidarité avec les personnes attaquées, opprimées et exploitées! Nous commençons l’ACSD 2021 au Volkspark Friedrichshain parce qu’il y avait des attaques contre les personnes queers récemment.

En plus des attaques violentes, le capital, avec l’aide de l’État, continue de pousser à l’exclusion et à l’atomisation et mène une guerre contre les gens en faveur d’une politique de gentrification, c’est-à-dire la formation de la propriété résidentielle et la spéculation immobilière. Elle est également dirigée contre les personnes économiquement marginalisées qui n’ont plus les moyens de trouver un logement.

Cette guerre est aussi systématiquement dirigée contre les espaces et structures autogérés, comme le centre de jeunesse Potse ou les sources de résistance comme le projet de maison queer-féministe L34. Nous vivons la reconstruction et la modernisation de la démocratie néolibérale, dans laquelle les droits fondamentaux nous sont vendus comme des privilèges. Nous déclarons notre solidarité avec tous ceux qui sont menacés d’expulsion et ne peuvent plus se permettre un appartement, ainsi qu’avec les projets autonomes et de la gauche radicale qui sont menacés et expulsés. L’itinéraire de la manifestation va donc de Friedrichshain à Kreuzberg et passe par certains de ces lieux – certains ne sont plus qu’un souvenir, d’autres sont encore bien vivants.

Nous voulons que le CSD anarchiste soit un espace où les différentes voix de ceux qui veulent mener une lutte anti-autoritaire pour l’autodétermination peuvent être entendues. Il s’agit de soutien et de solidarité vécue, sans pensée suprématiste, ni idéologies colonialistes, patriarcales et nationalistes.

Peu importe comment vous êtes étiqueté, comment vous vous identifiez, contre quels rapports de pouvoir et de domination vous devez vous confronter chaque jour, peu importe que vous ayez un passeport allemand, un autre passeport ou pas de passeport du tout! Peu importe ton sexe, ta couleur de peau, ton apparence! Que vous êtes personnes avec la diversité fonctionnelle, migrant, juif ou musulman ou perçu comme tel, que vous parliez arabe ou hébreu ou les deux – réunissons-nous pour une lutte commune, intersectionnelle et sans frontières, contre les États, les élites et les gouvernements!

Nous invitons tous les queers qui se reconnaissent dans ces objectifs et ces valeurs à manifester avec nous et à rejoindre la lutte contre l’oppression par ce cistème capitaliste, raciste, colonialiste et patriarcal.

Descendez dans la rue avec nous!

Détruire par colère, construire par amour.

26.06.2021, 14h00 : Point de départ: Friedenstraße/Märchenbrunnen

Comme toujours, pas de drapeaux nationaux ou de partis. Pas de guerre. Pas de groupes autoritaires. Des bannières, des enseignes et des panneaux puissants, des slogans forts et des paillettes sont bienvenus.

 

// ARABIC VERSION //

حطم من الغضب و ابن من الحب ! 

نحن ندعوك يوم السبت26.06 الساعة الثانية ظهرا للمشاركة في احتجاج حر و مستقل سيعطينا القوة من اجل نضالنا و كفاحنا المستقبلي.

إن الكرامة و المساواة هي حصيلة نضال و كفاح دائم و مستمر ضد التسلط و الهيمنة . إن العديد من النتائج النضالية حول العالم ما كانت سوى نتيجة احتجاج مجموعة من الناس الذين كانت لديهم الجرأة للاحتجاج ضد الظلم و العدوان .

إن المقاومة تبقى ذات أهمية في ظل جائحة كورونا و يجب أن لا توظف من قبل اليمين المتطرف و داعمي نظرية المؤامرة لخدمة اجنداتهم واهدافهم السياسية . إن جائحة كورونا أدت إلى خسائر جسيمة للطبقات الاجتماعية البسيطة : العديد من الناس تم جرهم إلى

الفقر و العوزبينما تهتز جيوب الشركات الكبرى بالمال من العائدات . التحكم و المراقبة الاجتماعية تزداد و انواع جديدة من الاستغلال يتم تأسيسها . إن الإحتجاج ضد هذه الإشكال من الاستغلال يتم قمعها تحت مظلة الإجراءات الاحترازية بسبب جائحة كورونا.

المستفيدون من الأزمة تزداد ارباحهم و المهمشون يتضائل دعمهم . إن إجراءات العزل و الاستغلال على وجه الخصوص في القطاع الصحي و قطاع العمل بشكل عاملها أثار جسيمة على الجميع .ما يتم فرضه علينا هو تقليل لقاءاتنا الشخصية أما على صعيد العمل فمطلوب منا ان نستنفذ طاقتنا . كلنا يمكننا رؤية ذلك بوضوح : الهدف ليس رفاهية الناس بل الربحية و استمرار الشركات الرأسمالية.

عندما يتم اضطهاد شخص واحد في العالم فهذا يعني انك لست حرا كذلك ! 

ان اضطهاد مختلف فئات المجتمع ليس جليا فقط في الشارع و الحياة اليومية . حتى قبل جائحة كورونا كان هناك اضطهاد و كراهية بسبب العرق او الجنس التي ازدادت بشكل كبير مع بداية الجائحة .

كونوا معنا من اجل ان نتظاهر لنعلن تضامننا مع المظلومين و المضطهدين ! سوف نبدأ احتجاجنا في حديقة فولكس بارك في فريدريشسهاين.

بالإضافة إلى العنف و الكراهية يتم شن حرب اقتصادية بكل ما للكلمة من معنى ضد المهمشين و المضطهدين لصالح سياسة قمعية فيقطاع السكن . ما يجري هو تحريف للديموقراطية و اظهار  الحقوق الاساسية في الحياة الكريمة على أنها امتيازات . نحن نعلن تضامننا

الكامل مع جميع الناس المهددين بالطرد من منازلهم و الذين لا يستطيعون تحمل نفقات سكن كريم لهم و لعائلاتهم. سير الإحتجاج سوف يكون من فريدريشسهاين باتجاه كرويتزبيرغ .

ما نريده هو ان يكون احتجاجنا منبرا لجميع الناس التي تناضل ضد جميع اشكال التسلط و الهيمنة . نحن بذلك نعلن دعمنا الكامل وتضامننا دون اجندات سياسية و ايديولوجيات يمينية و كيانات رأسمالية .

سواء كنت شخصيا متضررا من هذه الكيانات او كنت مناضلا بشكل يومي ضدها ، لا فرق ان كان لديك جواز سفر الماني او اي جواز سفرآخر ، لا فرق ما هو جنسك او لون بشرتك او كنت مهاجرا او كنت من ذوي الاحتياجات الخاصة او كنت مسلما او يهوديا : دعنا نجتمع

معا من أجل كفاح مشترك ضد الفئات الحاكمة المتحكمة .

تعالو معنا جميعا الى الساحة !

حطم من الغضب و ابن من الحب ! 

٢٠٢١/٦/٢٦

الساعة الثانية ظهرا

مكان اللقاء : Friedenstraße / Märchenbrunnen 

و كما جرت العادة .. لا اعلام وطنية او حزبية .. لا ندعو للحرب … نرحب بالهتاف الصارخ ضد كل اشكال التفرقة

// GREEK VERSION //
Σας καλούμε σε μια αντικομφορμιστική, αντιεμπορική διαδήλωση το Σάββατο 26.6. στις 2 μ.μ., που θα μας δώσει δύναμη για μελλοντικούς αγώνες!

 

Ο επιτυχημένος αγώνας για αξιοπρέπεια και δικαιοσύνη είναι το αποτέλεσμα εξεγέρσεων και επαναστάσεων ενάντια στην κυριαρχία και την εξουσία. Η Ημέρα της Christopher Street ανάγεται στην αυθόρμητη εξέγερση μιας ομάδας queer μαύρων ατόμων, ατόμων χρώματος και εργαζομένων στο σεξ και τρανς ατόμων, τα οποία μαζί με φιλικά τους άτομα αντιστάθηκαν στις 28 Ιουνίου 1969 στις ρατσιστικές και ομοφοβικές/τρανς επιθέσεις της αστυνομίας. Ακολούθησε τριήμερη εξέγερση στην Christopher Street στη Νέα Υόρκη, με τον κόσμο να ενώνεται και να βγαίνει στους δρόμους σε πολλά μέρη.

 

Η αντίσταση συνεχίζει να είναι σημαντική στην πανδημία του CoVid-19! Δεν πρέπει να καπελωθεί από δεξιά άτομα και άτομα που αρνούνται τον κορωνοΐό. Ο κορωνοϊός λειτουργεί ως θερμοκήπιο για τις κοινωνικές αντιφάσεις: όλο και περισσότεροι άνθρωποι σπρώχνονται στη φτώχεια και την περιθωριοποίηση, ενώ τα ταμεία των μεγάλων εταιρειών γεμίζουν. Ο κοινωνικός έλεγχος και η επιτήρηση αυξάνονται και εγκαθιδρύονται νέες μορφές εκμετάλλευσης. Η διαμαρτυρία εναντίον όλων αυτών εμποδίζεται με το πρόσχημα των μέτρων για τον κορωνοϊό. Τα προνομιούχα άτομα κερδίζουν και τα ήδη περιθωριοποιημένα άτομα χάνουν περαιτέρω κοινωνική υποστήριξη. Τα μέτρα απομόνωσης και η εκμετάλλευση της φροντίδας και της εργασίας έχουν επιπτώσεις σε όλο τον κόσμο. Υποτίθεται ότι το καθένα από μας προσωπικά πρέπει να περιορίζεται, αλλά η εργασία μας ευχαρίστως αξιοποιείται πλήρως. Κάθε άτομο το αντιλαμβάνεται ξεκάθαρα: Το ζητούμενο δεν είναι η ευημερία των ανθρώπων, αλλά η απρόσκοπτη συνέχιση της λειτουργίας των καπιταλιστικών δομών.

 

Αν έστω και ένας άνθρωπος στον κόσμο παραμένει καταπιεσμένος, ούτε εσύ είσαι ελεύθερος/-η/-ο!

 

Η καταπίεση των queer ατόμων δεν είναι εμφανής μόνο στους δρόμους της πόλης! Ακόμα και πριν από την πανδημία, υπήρχαν επιθέσεις κατά των queer. Η κατάσταση αυτή έχει επιδεινωθεί από τους περιορισμούς που επιβάλλει η κυβέρνηση για την κοινωνική πανδημία! Ανάλογα με την κοινωνική θέση, η βία και οι διακρίσεις με βάση το φύλο ή/και τον προσανατολισμό έχουν αυξηθεί τόσο στον ιδιωτικό όσο και στον δημόσιο τομέα. Ταυτόχρονα, οι ασφαλείς χώροι γίνονται όλο και πιο σπάνιοι λόγω των επιθετικών πολιτικών στέγασης υπέρ των ιδιοκτητών/-τριών. Στην εργασία, πολλά άτομα δέχονται πιέσεις για να συμμορφωθούν.

 

Να είσαι εκεί καθώς θα διαδηλώνουμε την αλληλεγγύη μας σε όσα άτομα δέχονται επίθεση, καταπιέζονται και εκμεταλλεύονται! Ξεκινάμε το ACSD 2021 στο Volkspark Friedrichshain εξαιτίας των επιθέσεων που έγιναν στο παρελθόν εναντίον των queer ατόμων εδώ. Εκτός από τις βίαιες επιθέσεις, το κεφάλαιο, με τη βοήθεια του κράτους, συνεχίζει να προωθεί τον αποκλεισμό και να διεξάγει έναν πόλεμο εναντίον των ανθρώπων προς όφελος μιας πολιτικής gentrification (οικιστικής εξυγίανσης), δηλαδή της συγκρότησης της ιδιοκτησίας ακινήτων και της κτηματομεσιτικής κερδοσκοπίας. Στρέφεται κατά των οικονομικά περιθωριοποιημένων ανθρώπων που δεν μπορούν πλέον να αντεπεξέλθουν στις οικονομικές απαιτήσεις της στέγασης. Αυτός ο πόλεμος στρέφεται επίσης συστηματικά εναντίον αυτοδιαχειριζόμενων χώρων και δομών, όπως το κέντρο νεολαίας Potse ή κατά θυλάκων αντίστασης όπως το queer-φεμινιστικό στεγαστικό εγχείρημα L34. Βιώνουμε την ανασυγκρότηση και τον εκσυγχρονισμό της νεοφιλελεύθερης δημοκρατίας, στην οποία τα βασικά δικαιώματα μας πωλούνται ως προνόμια. Δηλώνουμε την αλληλεγγύη μας σε όλους τους ανθρώπους που απειλούνται με έξωση και δεν μπορούν πλέον να αντεπεξέλθουν οικονομικά στην ενοικίαση ενός διαμερίσματος, καθώς και στα αυτόνομα και ριζοσπαστικά αριστερά εγχειρήματα που απειλούνται με έξωση. Η διαδρομή της πορείας οδηγείται λοιπόν από το Friedrichshain στο Kreuzberg και περνάει από μερικά από αυτά τα μέρη – κάποια από αυτά είναι απλώς μια ανάμνηση, άλλα είναι πολύ ζωντανά.

 

Θέλουμε το Αναρχικό CSD να είναι ένας χώρος όπου μπορούν να ακουστούν οι διαφορετικές φωνές όσων θέλουν να ηγηθούν ενός αντιεξουσιαστικού αγώνα για αυτοδιάθεση. Πρόκειται για υποστήριξη και βιωμένη αλληλεγγύη, απαλλαγμένη από νοοτροπίες ανωτερότητας και αποικιοκρατικές, πατριαρχικές και εθνικιστικές ιδεολογίες.

 

Ανεξάρτητα από το ποια χαρακτηριστικά σε επηρεάζουν, απέναντι σε ποιες σχέσεις εξουσίας και κυριαρχίας πρέπει να στέκεσαι κάθε μέρα, ανεξάρτητα από το αν έχεις γερμανικό διαβατήριο, διαβατήριο άλλης χώρας ή καθόλου! Δεν έχει σημασία ποιο φύλο, ποιο χρώμα δέρματος, ποια εμφάνιση! Είτε είσαι άτομο με αναπηρία, είτε μετανάστης/-ρια, είτε Εβραίος/-α/-ο, είτε Μουσουλμάνος/-α/-ο, ή αν σε αντιλαμβάνονται ως τέτοιο, είτε μιλάς Αραβικά ή Εβραϊκά ή και τα δύο – Ας ενωθούμε μαζί για έναν κοινό, διαθεματικό και χωρίς σύνορα αγώνα ενάντια σε κράτος/-η, ελίτ και κυβερνήσεις!

Καλούμε όλα τα queer άτομα που ταυτίζονται με αυτούς τους στόχους και τις αξίες να διαδηλώσουν μαζί μας και να συμμετάσχουν στον αγώνα ενάντια στην καταπίεση από αυτό το καπιταλιστικό, ρατσιστικό, αποικιοκρατικό και πατριαρχικό σύστημα.

Βγείτε στους δρόμους μαζί μας!

Καταστρέψτε από θυμό, δημιουργήστε από αγάπη

26/6/2021, 14:00: Αφετηρία: Friedensstraße/Märchenbrunnen

Όπως πάντα, όχι εθνικές ή κομματικές σημαίες. Όχι πόλεμος. Όχι εξουσιαστικές ομάδες. Ευχαρίστως δυνατά πανό και πλακάτ, δυνατά συνθήματα, γκλίτερ και φασαρία.

 

// TURKISH VERSION //

Berlin Anarşist CSD 2021: Öfke ile yık, Aşk ile inşa et

Sizleri 26 Haziran Cumartesi günü gerçekleştireceğimiz eylemimize davet ediyoruz! Kapıları konformizme ve mücadelenin ticarileştirilmesine kapalı olan bu eylem, bize gelecekteki mücadelelerimiz için güç verecek!

İnsan onuruna ve adalete yönelik başarılı mücadeleler, iktidara ve tahakküme karşı yapılan ayaklanmaların ve başkaldırıların sonucudur. Christopher Street Day’in kökleri, 28 Haziran 1969 yılında siyahilerden, beyaz olmayanlardan, seks işçilerinden ve translardan oluşan bir grup insanın, polisin ırkçı, homofobik ve transfobik saldırılarına karşı yönelttiği spontan bir ayaklanmaya dayanır. Bu başkaldırıyı, New York’taki Christopher Caddesi’nde gerçekleşen, insanların pek çok yerde bir araya gelip sokakları ele geçirdiği üç günlük bir isyan takip etmiştir.

Direniş, Covid-19 salgını sürecinde güncelliğinden hiçbir bir şey yitirmedi! Sağcıların ve Corona inkarcılarının onu ele geçirmesine izin veremeyiz. Corona, toplumsal çelişkileri keskinleştiren bir büyüteç işlevi görüyor: Büyük şirketlerin kasaları dolmaya devam ederken gittikçe daha fazla sayıda insan yoksulluğa ve güvencesizliğe itiliyor. Toplumsal kontrol ve gözetim yaygınlaşırken yeni sömürü biçimleri ortaya çıkıyor. Bu duruma yönelik tepkiler ise Corona önlemleri bahanesiyle bastırılıyor. Ayrıcalıklılar bu süreçten kazançlı çıkarken halihazırda marjinalize edilmiş olanlar ise ellerindekileri yitiriyorlar. Toplumsal izolasyona ilişkin önlemler ile emeğin ve sorumluluğun sömürüsü herkesin durumunu daha da kötüleştiriyor. Bizler kendimizi kişisel olarak sınırlandırmaya itilirken emek gücümüz tümüyle istismar ediliyor. Herkes açık biçimde görüyor: Bu sürecin önceliği insanların refahı değil, kapitalist yapıların sekteye uğramadan varlığını sürdürmesi. Her birimiz şunun ayırtında olmalıyız:

Dünyada hala baskıya uğrayan tek bir kişi bile varsa, sen de özgür değilsin!

Queer bireylere yönelik baskı sadece sokaklarda vuku bulmuyor! Pandemiden önce de queer’lere yönelik düşmanca saldırılar yapılıyordu. Bu durum, devlet tarafından dikte edilen pandemi kısıtlamaları nedeniyle daha da perçinlendi! Kişilerin toplumsal konumuna bağlı olarak, toplumsal cinsiyet ve/veya yönelimden kaynaklanan şiddet ve ayrımcılık, hem özel hem de kamusal alanlarda daha da keskinleşti. Aynı zamanda, mülk sahiplerinin çıkarlarını gözeten barınma politikaları nedeniyle insanların sığınabilecekleri mekanların sayısı da git gide azalıyor. İş yerlerinde pek çok kişi kurulu düzene uyum göstermeye zorlanıyor.

Saldırıya, baskıya ve sömürüye maruz kalanlarla dayanışmamızı ortaya koyduğumuz bu eylemde siz de yer alın! ACSD 2021 eylemimizi, yakın zamanda queer bireylere yönelik saldırılara mekan olan Volkspark Firedrichshain’da başlatıyoruz. Bu şiddet eylemlerine ek olarak, devletin de gücünü arkasına alan sermaye, insanlar arasındaki dışlanmaları ve atomizasyonu körüklüyor. Sermaye, bir yandan da soylulaştırma politikaları doğrultusunda konutları mülk rejiminin ve spekülasyonun malzemesi haline getirerek insanlara karşı bir savaş başlatıyor. Artık barınacağı bir mekanı karşılayamayacak hale gelen, ekonomik olarak marjinalize edilmiş insanlar bundan özellikle etkileniyor. Bu savaşın sistematik olarak yöneldiği hedefler arasında, Potse gençlik merkezi gibi kendi kendini idare eden yapı ve mekanlar ya da L34 barınma projesi gibi direniş gedikleri de bulunuyor. Şu an neo-liberal demokrasinin yeniden inşa edilip güncelleştirilmesine tanık oluyoruz ve bu düzenekte, temel haklarımız bizlere birer ayrıcalık olarak satılıyor. Burada, artık barınacak bir mekanı karşılayamayan, evinden atılma tehlikesi ile baş başa kalan herkese ve tehdit altında bulunan otonom ve radikal solcu projelere dayanışmamızı sunuyoruz. Bu nedenle eylemimizin rotası bir kısmı sadece birer anı haline gelmiş olan, bir kısmı da hala yaşayan ve mücadele veren bu tür mekanlara uğrayacak biçimde Friedrichshain’dan Kreuzberg’e uzanıyor.

Bizler Anarşist CSD’nin, kendi kaderini tayin edebilmek amacıyla anti-otoriter bir mücadele yürütmek isteyen herkesin sesini duyurabileceği bir mekan olmasını istiyoruz. Hedefimizi dayanışmayı, üstünlük fikrinden, kolonyalist, ataerkil ve milliyetçi ideolojilerden uzak biçimde desteklemek ve yaşamak.

Nasıl etiketlendiğinizin, kendinizi nasıl tanımladığınızın, gün içinde hangi iktidar ve tahakküm ilişkilerine maruz kalmaya zorlandığınızın, pasaportunuzda Almanya’nın mı yoksa başka bir ülkenin mi damgasının olduğunun ya da bir pasaporta sahip olup olmadığınızın hiçbir önemi yok! Hangi toplumsal cinsiyet kimliğine, hangi ten rengine, hangi dış görünüşe sahip olduğunuzun bir önemi yok! Engelli olabilirsiniz, göçmenleştirilmiş olabilirsiniz, Yahudi ya da Müslüman olabilir ya da bu şekilde algılanıyor olabilirsiniz, Arapça, İbranice veya her ikisini birden konuşuyor olabilirsiniz. Ne olursa olsun haydi devletlere, seçkinlere ve hükumetlere karşı hep beraber ortak, kesişimsel ve sınırsız bir mücadele için bir araya gelelim!

Bizler, bu hedefleri ve değerleri benimsemiş tüm queer bireyleri eylemimize katılmaya ve bu kapitalist, ırkçı, kolonyalist ve ataerkil sistemin baskısına karşı mücadele yürütmeye davet ediyoruz.

Bizimle beraber sokaklara akın!

Öfke ile yıkın, aşk ile inşa edin.

26.6.2021, 14:00 – Başlangıç Noktası: Friedenstraße/Märchenbrunnen

Her zamanki gibi kapılarımız parti ve devlet bayraklarına, savaşa ve otoritaryen gruplara kapalıdır. Vurucu afişler, semboller, yüksek sesli sloganlar, ışıltı ve taşkınlık içinse her zaman yer vardır.

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