Kontakt – Redebeiträge 2020 / Contact – speeches 2020

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Redebeitrag der Liebig 34 (wir konnten den leider nicht halten weil autoritäre Leute den ACSD zu sabotieren versuchten und wir Zeit verloren. Er war auch zu lang und zu kurzfristig leider reingekommen. Aber lest ihn, verbreitet ihn. Es ist wichtig. Vielen Dank:

Es folgt ein kleiner Beitrag von der Liebig34:

Heute sind wieder mehrere Prides in Berlin. Unter Mottos wie radikale Selbstliebe oder »Dont Hide your Pride« wollen wir FLINT* Sichtbarkeiten feiern!

Aber „Pride“ bedeutet nicht nur Glitzer und Parties, sondern auch ein aktives Erinnern an die Riots nach der Durchsuchung der Bar Stone Wall Inn 1969, daran, wer einen militanten Widerstand gegen Polizeigewalt und und FLINT*-Feindlichkeit geleistet hat. Vor mehr als 50 Jahren wurde sich beim Stonewall-Riot gegen Polizeigewalt und gesellschaftliche Stigmatisierung gewehrt. Das ganze ist lange her und dennoch ist noch viel zu tun. Queere Räume waren und sind nicht nur in NewYorck durch die homophobe Mehrheitsgesellschaft bedroht. Das Leben von FLTI* auf der ganzen Welt ist immer noch geprägt von Erfahrungen der Unterdrückung und Erniedrigung durch eine patriarchale Ordnung. Und so bedeutet „Pride! auch Bewusstsein, dass gerade jetzt ein militanter und queerfeministischer Widerstand mehr denn je notwendig ist!

Wir als Hauskollektiv der Liebig34 organisieren uns ohne cis-Männer und versuchen einen sicheren Ort zu schaffen, für Queers and Freund*innen. Wie ihr sicherlich wisst, ist dies gerade jedoch kaum möglich. Seit dem Räumungsurteil hat jeder Tag einen ungewissen Ausgang für unser Wohn-, Lebens-, und Organisationsraum. Wir könnten jederzeit das Haus verlieren. Aber wir sind noch da und werden uns nicht unterkriegen lassen. Denn ein emanzipatorischer Feminismus bedeutet autonom zu entscheiden: Über unsere Körper, unsere Identitäten, unsere Leben und unsere Räume. Queere, feministische Befreiung ist für uns daher nur in einer radikalen und autonomen Praxis denkbar, die nicht im Frieden steht mit einer Gesellschaft die durch und durch kapitalistisch und patriarchal geprägt ist.

Die patriarchale Gesamtscheiße, die uns umgibt bietet so schon genügend Gründe wütend zu sein. Darüber hinaus erleben wir derzeit einen sexistischen Backlash, einen faschistoiden und verschwörungstheoretischen Rechtsruck.

Die letzten Monate sind an uns allen nicht spurlos vorbeigegangen. Covid-19 hat Debatten über Carework und Gemeinschaftlichkeit wieder in die Schlagzeilen gebracht. Auf eine wirkliche Änderung ist jedoch nicht zu hoffen.

Der Mord von George Floyd durch Cops in Minneapolis hat tausende Leute auf die Straße gebracht und die Institution der Polizei verliert ihre scheinbare Unantastbarkeit!

Es gibt zahlreiche Beispiele für eskalative Polizeigewalt: Jüngstes Beispiel ist die Ermordung der Antifaschistin Maria, die gestern vor einem halben Jahr von Cops in ihrer Wohnung erschossen wurde. Unvergessen natürlich auch der gewaltsame und rechtlich nicht aufgearbeitete Tod von Oury Jalloh in einer Gefängniszelle in Dessau.

Rechte Strukturen und Gedankengut sind weiter fest verankert bei Polizei und Staatsapparaten. Rechte SEK-Polizisten, geklaute Monition aus Bundeswehrbeständen, NSU 2.0, Drohbriefe von Cops an Antifaschist*innen sind nur die Spitze des Eisberges! Das strukturelle Problem der patriarchalen und faschistischen Strukturen bei den Cops wird als Einzelfälle heruntergespielt, verharmlost und durch den Korpsgeist und Beamtenstatus geschützt.

Im Falle der Liebig34 kommt es immer wieder zu sexistischen Anmachen und Kommentaren von Seiten der Cops. Durch das sogenannte Gefahrengebiet sind wir am Dorfplatz, aber auch Menschen am Kotti, Alex oder auch im Görli besonderen Schikanen und Befugnissen ausgeliefert. Rassistische Kontrollen und Polizeigewalt sind nichts ungewöhnliches. Mit diesen Orten soll Angst geschürt werden und die massive Präsenz von Repressionsorganen legitimiert werden.

Wir wissen, dass dieser Umgang uns gegenüber nur eine Reaktion auf unsere Mobilisierung und den gemeinsamen Kampf gegen Verdrängung, Patriarchat, Diskriminierung und Kapital ist. Dies weckt in uns die Hoffnung, dass unser Kampf Früchte trägt!

Selbst wenn sie unser Haus räumen werden, die Träume, politischen Ideale und Utopien, die hinter dem Haus stehen, können sie nicht räumen. Der Kampf gegen Kapital, Verdrängung, Patriarchat und Diskriminierung lässt sich nicht nur an einem Projekt und einem Tag festmachen. Es ist Zeit: Lasst uns rebellisch-feministische Banden bilden!

Wir werden weiter kämpfen für ein hierarchiefreies Leben fernab von Patriarchat und Kapitalismus. Für das Erarbeiten von anti-staatlichen Perspektiven. Für eine befreite Gesellschaft, in der Wohnraum keine Ware ist und Sexismus kein Alltag mehr.

the future is queer-feminist!  Zum Runterladen: Redebeitag Liebig34

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Weitere Redebeiträge verlinkt auf unserer Startseite

Wir sind nicht über Facebook oder andere kommerzielle Konzerne zu erreichen. Aber Du kannst uns die nächsten Wochen auf diesem Weg kontaktieren. Presseanfragen bitte auch an die Adresse ganz unten richten.

Anforderungen an Redebeiträge (wir, die Orgagruppe, als die politisch Verantwortlichen  der Demonstration bitten unbedingt vorab Kontakt mit uns aufzunehmen. Am Tag der Demo haben wir keinen Kopf dafür Beiträge zu integrieren.)
1 DinA4-Seite = gelesen etwa 3 Minuten
einfache Sprache, kurze Sätze
kann eingesprochen als Audiodatei auf einem USB-Stick eingereicht werden
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Requirements for speeches (we, the organ group, as politically responsible people of the demonstration, ask you to contact us in advance. On the day of the demonstration we have no head to integrate speeches).
1 A4 page = read about 3 minutes
plain language, short sentences
can be recorded and submitted as an audio file on a USB stick
tbc

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